Schnelles Spiel in kleiner Halle
Beim SV Sukow haben auch Tischtennis-Spieler eine sportliche Heimat gefunden und nehmen mit drei Teams am Ligabetrieb teil
Sukow In Deutschland gibt es mehr als 620 000 eingetragene Vereine. Dort treffen sich Menschen, um Sport zu treiben, ihren Hobbys nachzugehen, Traditionen und Kultur zu pflegen, zu helfen oder zu fördern. Die SVZ besucht einige der mehr als 100 Vereine im Schweriner Umland, um zu erfahren, warum sich Menschen in Vereinen engagieren, was ihnen wichtig ist und mit welchen Problemen sie dort zu kämpfen haben. Heute stellen wir den SV Sukow vor.
Vier Tischtennis-Platten nebeneinander. Das muss für Spielbetrieb und Liga-Wettbewerbe reichen. Mehr Platz gibt es in der Sukower Sporthalle auch nicht. Da, wo Mitte der 1970-er-Jahre noch Pferde untergebracht waren, wird jetzt Sport getrieben. Die Senioren halten sich in der umgebauten Halle fit, die Frauensportgruppe des Vereins auch. Und eben die Tischtennisspieler. Spieler wie Andreas Lenzky-Feucht zum Beispiel. „Wir haben hier alles, was wir brauchen“, sagt Spartenleiter Lenzky-Feucht. Vor allem die Mitgliedsbeiträge seien hier moderat. Ein Grund, warum er und viele seiner Teamkameraden 2007 von Plate nach Sukow wechselten, als dort nach dem Hallenbau die Beiträge stiegen.
Fast 30 Mitglieder hat die Abteilung in Sukow heute, 26 davon gehen aktiv für die drei Männermannschaften an die Platten. Die dritte Mannschaft kämpft um den Aufstieg in die Kreisliga, die zweite Mannschaft stemmt sich gegen den Abstieg in die Kreisklasse und die Erstvertretung behauptet sich in der Bezirksklasse. „Das ist unsere Kragenweite“, sagt Spartenleiter Lenzky-Feucht. Keine weiten Auswärtsfahrten, unüberschaubarer Trainingsaufwand, sportlich attraktiv genug, um zu den Meisterschaftspartien die sechs erforderlichen Spieler an die Platte zu bringen.
„Wir wollen die Kirche im Dorf lassen“, sagt Horst-Werner Jahn . Jahn ist 67 Jahre alt und schon seit 1975 dem Verein treu. Große Sprünge machen, über die Verhältnisse leben – das ist nicht sein Credo als Vorsitzender. Wichtig ist ihm, dass alle sieben Sparten ein gutes sportliches Zuhause haben. Dazu gehören im insgesamt etwa 300 Mitglieder zählenden Club auch die stark besetzten Sparten Fußball, Reiten und Karneval. „Wir sind ein ländlicher Verein und haben nicht das Potenzial, große Leistungsträger zu binden“, sagt Jahn. Seine Devise: Hobbysport statt Leistungsdruck.
In Sachen Infrastruktur ist der Klub auf Ballhöhe. Die Sportanlage hat eine neue Beregnungsanlage bekommen, es wurde ein Brunnen gebohrt und neue Bänke sind da.
2017 sollen die alten Tribünen verschwinden, ein Jahr später die Sanitäranlagen in der Halle erneuert werden. Das freut auch die Tischtennisspieler. „Das ist ein schweißtreibender Sport“, weiß Spartenleiter Lenzky-Feucht. 26 seiner 39 Jahre steht er nun schon an der Platte, spielt mit Spin, Topspin oder Unterschnitt um Punkt, Satz und Sieg. Ein paar Mitstreiter mehr würde er sich schon wünschen in der Abteilung. „Tischtennis ist was für jede Altersklasse“, weiß er. In der Sukower Sparte ist das nicht anders. Das älteste Mitglied ist über 80 – und spielt immer noch. Hans Taken